Bikur Cholim

Der hebräische Begriff Bikur Cholim bedeutet, »die Kranken zu besuchen«. Er umfasst eine breite Palette von Aktivitäten einzelner Personen oder einer Gruppe. Dabei geht es darum, Menschen, die krankheits- oder altersbedingt, vielleicht auch aufgrund körperlicher oder seelischer Behinderungen, in Bedrängnis oder Not sind und damit oft sozialer Isolation ausgesetzt sind, Trost und Unterstützung zu spenden.

Alle Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Bikur Cholim stehen, sind eine Mizwa, eine moralische und spirituelle Verpflichtung für alle Juden. Die Tora sagt, dass der Mensch nach dem Ebenbild G’ttes erschaffen wurde, und weist uns an, deshalb nach G’ttes Wegen zu trachten. Gemäß dem Midrasch besuchte G’tt Abraham, während er sich nach seiner Beschneidung erholte (1. Buch Mose 18,1). Der Talmud lehrt uns: »So wie Er (G’tt) die Kranken besuchte, so müssen auch wir Kranke besuchen.«

Die örtlichen Bikur-Cholim-Gesellschaften waren eine der wichtigsten Institutionen, die jüdische Gemeinden etablierten. Die Gründung einer ersten solchen Einrichtung ist uns aus der Zeit des Mittelalters bekannt. Bikur Cholim ist wichtig, weil Menschen, wenn sie krank oder ans Haus gefesselt sind, das Gefühl brauchen, mit der Gemeinschaft verbunden zu sein. Besuche heben die Stimmung derer, die glaubten, vergessen worden zu sein.

(Quelle: „Jüdische Allgemeine“ vom 25.07.2013)

Auch in unserer Gemeinde existiert eine, über 20 Personen starke, Gruppe, die sich ehrenamtlich für kranke und alte Gemeindemitglieder engagiert. Sie besteht aus Männern und Frauen und ist immer zur Stelle, wenn es darum geht, einem Kranken Mut und Hoffnung auf Genesung zu geben.

Sind Sie selber krank geworden, oder kennen jemandem, der Unterstützung brauchen könnte, oder wenn Sie sich selbst in diese Gruppe einbringen wollen – melden Sie sich in unserer Sozialabteilung oder bei der Leiterin der Gruppe Frau Tatjana Bolotynska.